Zwei Bilder – zwei Welten: Bis auf Weiteres sind leider keine jubelnden Spieler zu sehen
Blickt man aktuell auf die Sportanlage am Erlenweg, so ist Tristesse angesagt. Während in normalen Zeiten während der Woche bereits am Nachmittag die ersten Kinder und Jugendlichen zum Bolzen kommen und etwas später eine oder meist mehrere der insgesamt 13 Jugendmannschaften, sowie die Teams des Bezirksligisten und A-Klassisten im Trainingsbetrieb sind, sieht man aktuell lediglich Absperrbänder, Hinweisschilder und ab und zu den Platzwart des FCT. Und auch die nachdenklichen Blicke der beiden ersten Vorstände, die praktisch in Steinwurfnähe zur Sportanlage wohnen, sprechen Bände. An Fußball ist derzeit leider nicht zu denken. Im vereinseigenem Sportheim, dem Herz der Kommunikation der Teisbacher Fußballfamilie brennt schon seit einigen Wochen kein Licht mehr. Ein Zustand, der den Sportlern und vor allem auch der großen Schar der Fans und Stammtischgäste, natürlich nicht gefallen kann. „Es ist natürlich für alle Beteiligten eine Situation, für die es keinen Masterplan gibt. Wir alle würden liebend gern so bald wie möglich wieder in irgendeiner Art zurück in Richtung Normalbetrieb kommen, dies ist aber bis auf weiteres nicht möglich. Und – selbstverständlich befolgen alle im Verein die Anweisungen und Empfehlungen von Politik und Verbänden“, berichtet Gesamtvereinsvorsitzender Siegfried Heber.
Sehr entspannt kann man den wirtschaftlichen Herausforderungen in dieser Zeit begegnen. Da der Verein, getreu dem „Teisbacher Weg“, keine laufenden Kosten für Aktive oder Ähnliches zu bestreiten hat, sind hier keine besonderen Dinge in die Wege zu leiten. Ganz im Gegenteil: Taggleich mit den Einschnitten für den öffentlichen Bereich hat man den Pächtern des Sportheims die komplette Pacht bis zur Wiedereröffnung erlassen. Und auch im Umgang mit den Werbepartnern möchte der Teisbacher Traditionsverein unterstützend helfen. „Im Mai werden wir, wie alle Jahre, die Rechnungen an unsere Bandenwerbungs-Partner versenden. Derzeit ist angedacht, dass wir unsere Partner hier völlig frei wählen lassen, ob und wie viel sie davon bezahlen möchten. Die Bandbreite wird hier wohl zwischen 0 und 100% liegen – diese finanziellen Einbußen sind es uns in diesen Zeiten im Sinne einer vertrauensvollen Zusammenarbeit aber wert“, sagt Kassier Stefan Meier.
Etwas wehmütiger ist der Blick auf die fehlenden Zuschauereinnahmen. Mit einem Schnitt von knapp 350 Zuschauern pro Heimspiel sind die Mannen von Coach Freidhofer weit über die Landkreisgrenze hinaus der Zuschauerkrösus. „Diese Einnahmen fehlen natürlich. Finanziell ist auch das verschmerzbar, aber die fehlende Stimmung und die fehlende Atmosphäre kann man selbstverständlich nicht ersetzen“, hört man aus Vereinskreisen.
In dieser nun spielfreien Zeit basteln die Verantwortlichen dafür an verschiedenen anderen Themen. So ist ein völlig neu erstelltes, für alle geltendes Leitbild, das den viel zitierten „Teisbacher Weg“ detailiert beschreibt und mit dem der FC Teisbach richtungsweisend im Landkreis ist, praktisch fertig. Hier fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten aus anderen Sparten des rund 750 Mitglieder zählenden Mehrspartenvereins. Und selbstverständlich laufen auch die Planungen für das im nächsten Jahr stattfindende 100-jährige Vereinsjubiläum auf Hochtouren. Hier wird man aufgrund der Corona-Beschränkungen derzeit in den Arbeitskreisen eingebremst, insgesamt liegt man aber voll im Zeitplan und hat Rahmen und Umfang schon ganz konkret abgesteckt.
Sämtliche Themen sind derzeit jedoch leider ziemlich unwichtig. Denn wichtig sind in diesen Wochen die Gesundheit, die Familie und die gelebte Solidarität in vielen Bereichen. Hoffen wir, dass diese Zeiten bald vorüber sind, und wir wieder über sportliche Ereignisse und Erfolge berichten können.