„Eine traumhaft gute Lösung“
+++ Beim FC Teisbach herrscht große Freude über die neue Sportbegegnungsstätte +++
Von Christian Däullary
Der FC Teisbach hat es geschafft: Am Samstag durfte der Traditionsclub mit zahlreichen Ehrengästen die Einweihung der Sportbegegnungsstätte am Teisbacher Erlenweg begehen. Nachdem man im Mai 2023 das Richtfest gefeiert hatte, wurden nach der Segnung durch Pfarrer Dr. Thomas die Räumlichkeiten feierlich ihrer Bestimmung übergeben.
„Ich hoffe, dass unsere Kinder und – so Gott will – auch unsere Enkelkinder noch viel Freude an diesem Bau und unserer Anlage haben werden“, wünschte sich der Erste Vorsitzende, Stefan Meier, am Ende seiner Rede, in der er zuvor auch ungeschminkt die riesigen Bürokratie-Hürden zur Sprache gebracht hatte. „Das war eine richtig gute Entscheidung, den Umbau so anzugehen“, sagte Bürgermeister Armin Grassinger in seinem Grußwort. „Da hat sich jede Stunde Arbeit, jeder Tropfen Schweiß und jede helfende Hand gelohnt!“ Von einer „traumhaft guten Lösung“ sprach Landrat Werner Bumeder, der besonders den Idealismus herausstrich, den ein derartiges Engagement im Ehrenamt erfordere.
Vereinsgeschichte wiederholt sich
Nach einer dreijährigen Bauzeit war am 4. September 1983 unter großer Beteiligung der Bevölkerung das schmucke Sportheim des FC Teisbach feierlich eingeweiht worden. Der damalige Vorstand Hubert Schicker sprach „von der Verwirklichung eines Traums.“ Nur mit einer unglaublichen Gemeinschaftsleistung konnte diese große Herausforderung seinerzeit bewältigt werden. Georg „Subbe“ Mühlbauer, der damals die Arbeitseinsätze koordinierte und organisierte, hatte fast 6 000 freiwillige Arbeitsstunden von Mitgliedern und freiwilligen Unterstützern gezählt. Über 40 Jahre später gehörte der „Subbe“ – wie viele anderen „alte Recken“ – auch dieses Mal wieder zum Team, als der FC Teisbach sein schmuckes Sportheim einer Verjüngungskur unterzog und ihm einen nicht weniger schmucken Anbau verpasste. Die dadurch entstandene Sportbegegnungsstätte am Teisbacher Erlenweg trägt den deutlich gestiegenen Anforderungen in der Vereinsarbeit nun Rechnung.
Nachdem der Erste Vorsitzende des FC Teisbach die zahlreichen Gäste und Ehrengäste begrüßt hatte, blickte er zunächst zurück auf die umfangreichen Arbeiten, die dem Planungsteam und den zahllosen freiwilligen Helfern in den letzten Jahren alles abverlangt hatte. „Es würde den Rahmen sprengen, die einzelnen Leistungen dieser Helfer detailliert zu beschreiben. Ich bitte auch um Nachsicht, dass ich hier keine Namen nenne, da jede Namensnennung den anderen gegenüber ungerecht wäre. Insgesamt kann man das aber in vier Gruppen einteilen. Die sogenannten ‚Oldies‘ – die Ehemaligen – die unter der Leitung von Franz Harlander vor allem beim Abbruch und Umbau im Bestand mithalfen. Daneben gab es die Elektro- und Heizungsbauer-Trupps um Adam Zahn und Sigi Heber, die mit hoher Fachkenntnis in diesen Gewerken am Start waren. Eine dritte Gruppe bildeten eine Reihe von Spielern, Jugendtrainern und sonstigen Aktiven, die in unterschiedlichsten Gewerken und Umfängen mit dabei waren und zu guter Letzt der von Günther Wenner geleitete Trupp der ‚Gelände-Bauer‘. Euch allen ein riesiges Dankeschön!“ Danach bedankte sich Meier bei seinem Planungsteam Christian Attenberger, Franz Harlander, Sigi Heber, Jochen Schreiner, Günther Wenner und Adam Zahn. Ehrenvorsitzender Franz Harlander übernahm danach kurzzeitig das Wort, als er dem „LEADER“ Stefan Meier unter großem Applaus dankte. Nach einer kurzen Andacht und einem gemeinsamen Vaterunser nahm Pfarrer Dr. Thomas danach die Segnung der Räumlichkeiten vor. Aufgeteilt auf zwei Teams führten die Vereinsverantwortlichen die Ehrengäste danach durch die neue Sportbegegnungsstätte. Danach richtete der Erste Vorstand Stefan Meier das Wort noch einmal an die Gäste.
In Stefan Meiers Freude über diesen Tag hatte sich im Lauf der letzten Monate vor allem beim Stichwort LEADER-Förderung leider auch ein Wermutstropfen gemischt. Meier gab zu, lange überlegt zu haben, ob er an einem solchen Tag auch Kritik anbringen dürfe. Er war zu der Entscheidung gekommen, dass es ihn „zerrissen“ hätte, wenn er es nicht tun würde. Sehr wichtig war es Stefan Meier, zu betonen, dass er bei der Kritik, die er gleich anbringen werde, auf keinen Fall jemanden persönlich angreifen wolle – ganz im Gegenteil. Seine Kritik solle man als Kritik am System verstehen. Sie gelte in erster Linie der überbordenden Bürokratie, der sich besonders er als Vorstand in Sachen LEADER-Förderung ausgesetzt sah.
Ein Bürokratiemonster namens LEADER
Unzählige Stunden habe er über dem Ausfüllen von Formularen verbracht. Das bringe einen als ehrenamtlichen Vorstand „an die Grenzen des Machbaren, denn man kann davon ausgehen, dass die Vereinsverantwortlichen auch ohne ihr Ehrenamt genug zu tun haben“, sagte Meier, bevor er dann aber wieder versöhnliche Worte fand. „Wir haben bereits viel geschafft und wir werden auch das Restliche noch schaffen. Wir werden hoffentlich weiterhin alle so zusammenhalten und ich hoffe, dass unsere oder meine Kinder – und so Gott will auch meine Enkelkinder – noch viel Freude an diesem Bau und unserer Anlage haben werden.“
Bürgermeister Armin Grassinger gratulierte von Seiten der Stadt Dingolfing herzlich zum gelungenen Projekt. „Dieser Um- und Ausbau stellt sicher, dass der FC Teisbach, dieser stolze Verein mit seiner über 100-jährigen Geschichte und seiner beeindruckenden Gegenwart, endlich die zeitgemäße Infrastruktur bekommt, die auch dem Selbstverständnis dieses Vereins entspricht. Ich will aber nicht unerwähnt lassen, dass auch die Stadt Dingolfing in den letzten Jahren einiges in den Ausbau der Sportanlagen und in den Verein investiert hat.“
Dass der FC Teisbach so gut dastehe, habe aber natürlich viel mehr Gründe, so Grassinger. „Der Einsatz und der Zusammenhalt der Mitglieder, das unermüdliche Engagement der ehrenamtlichen Helfer und natürlich die erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler auf dem Platz. Ich denke dabei nicht nur an die Fußballer, die in der Bezirksliga momentan ganz oben mitspielen und Platz zwei halten, sondern auch an die Tischtennis-Sparte, die mit ihren Erfolgen ein wahres Aushängeschild der Stadt ist.“
Als „vorbildlichen Verein“ bezeichnete Landrat Werner Bumeder den FC Teisbach in seinem Grußwort. „Für den FC Teisbach ist ein Traum wahr geworden.“ Eine solche Maßnahme würde mit den Verantwortlichen vor Ort stehen und fallen, so Bumeder. „Eine ehrenamtliche Leistung, die viel Idealismus erfordert.“ Die zuvor von Stefan Meier geäußerte Kritik könne er voll und ganz nachvollziehen, so Bumeder, der von „einem Monstrum an Bürokratie“ sprach. „Wir sind uns alle einig, dass das nicht mehr zeitgemäß ist.“ Man sei zwar froh, „wenn europäische Gelder zurück in den Landkreis fließen“, so Bumeder. „Aber wir müssen leider mit diesem bürokratischen Wahnsinn leben.“ Sehr wichtig sei dem Landrat die Förderung des Ehrenamtes und „das ist nicht nur ein Lippenbekenntnis, weil wir sehr wohl wissen, was die Vereine leisten.“
Dr. Eberhard Pex vom AELF, der für den Verein der Ansprechpartner in Sachen LEADER-Förderung ist, sagte zu Beginn seines Grußwortes: „Ich bin der Bad Boy in Sachen LEADER. Aber wir können für diesen Wahnsinn nichts.“ Die „hohe Politik“ müsse sich darüber bewusst sein, „dass das den Bürger nervt.“ Daher könne er den Ärger von Stefan Meier „vollkommen verstehen“, sagte Pex und appellierte an die Vereinsverantwortlichen: „Hoits zamm und deads eian Vorstand loben!“
Die Ehrengäste
Zu Beginn der Feierstunde hatte Stefan Meier zahlreiche Ehrengäste begrüßt: Pfarrer Dr. Thomas, Dr. Petra Loibl MdL, Landrat Werner Bumeder, Bürgermeister Armin Grassinger, eine große Anzahl an Stadträten, darunter Dritter Bürgermeister Valentin Walk, LEADER-Koordinator Dr. Eberhard Pex mit Mitarbeiterinnen, die Mitglieder des LAG-Steuerkreises Bürgermeister Günter Schuster (Loiching), Bürgermeister Thomas Hieninger (Mengkofen), Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner (Reisbach) und Gerhard Kadletz, Kreisrat Karl Wolf, die Mitglieder der Vorstandschaft sowie ehemalige Vorstände des FC Teisbach, die Vertreter der am Bau beteiligten Firmen und natürlich die vielen Helfer.