Die Vereinsgeschichte

Die Gründung:

Ein Blick in die Annalen des FC Teisbach verrät das offizielle Datum der Vereinsgründung. Die Anmeldung beim Süddeutschen Fußballverband erfolgte am 2. Februar 1921. Dabei hat die Geschichte des niederbayerischen Fußballvereins bereits 1920 begonnen. Der damals noch inoffizielle „Vereinigte Fußballclub Schönbühl“ bestritt sein erstes Spiel am 2. Oktober 1920 gegen den FC Großköllnbach. Gespielt wurde auf dem Höflschweiger Anger, an der Stelle wo heute das Wohnhaus von Vereinsmitglied Hans Westermeier steht.

Mit großem Respekt blickt man beim heute sehr erfolgreichen Sportverein auf die Leistungen in den ersten Jahren des Vereinsbestehens zurück. Die Rahmenbedingungen waren damals alles andere als günstig. Nach dem ersten Weltkrieg fehlte es an allen Ecken und Enden. Die Bevölkerung hatte Vorbehalte gegen die Fußballer, hatte man doch alle Hände voll zu tun, um den bescheidenen Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Beseelt von Fußballbegeisterung gelang es den Gründervätern viele Schwierigkeiten zu meistern. Das größte Problem war einen geeigneten Platz zu finden. Da die ansässigen Bauern ihre Wiesen landwirtschaftlich nutzen wollten, müsste man links der Isar dreimal umziehen und die Flächen immer wieder fußballtauglich herrichten. Die Devise lautete: Wer eine Stunde am Spielfeld arbeitet, der darf auch eine Stunde Fußball spielen. Außerdem mangelte es an gegnerischen Mannschaften in der näheren Umgebung. Da es nur wenige Vereine in Niederbayern gab und größere Reisen nur selten möglich waren, spielte man öfters gegen den auch noch heutigen Lokalrivalen FC Dingolfing. Am 2. Februar 1921 wurde dann der Verein unter dem Namen FC Teisbach beim Süddeutschen Fußballverband angemeldet.

Erster Vorstand war Josef Maier aus Höfen. Bezeichnend für die gesamte Vereinsgeschichte ist, dass bereits im Gründungsjahr eine 2. Mannschaft und eine Jugendmannschaft ins Leben gerufen wurden. Ebenso beständig ist das enge Miteinander der Orte Teisbach, Schönbühl und Höfen. Nur durch das Zusammenwirken der Bevölkerung aller Orte der ehemaligen Marktgemeinde Teisbach war und ist die Erfolgsgeschichte des FCT möglich. 

Als Thomas Fischer, eine der schillernsten Figuren in der Vereinsgeschichte, mit seinen Eltern 1922 nach Teisbach zog, trat auch der Fußballclub seine Reise über die Isar an.  Das elterliche Wirtshaus, später Gasthaus Bachmeier, wurde Vereinslokal und gespielt wurde auf der Pfarrer-Wiese der Pfarrpfründestiftung Loiching. Das Gelände ist auch noch heute der Kern der bestehenden Sportanlage. Der auf 99 Jahre abgeschlossene Pachtvertrag mit dem Generalvikariat des Bistums Regensburg wurde von der Stadt Dingolfing bereits verlängert. 

Fußball in Zeiten von Entbehrung, Inflation und Gleichschaltung:

In den frühen 20er Jahren hatte der FC Teisbach mit großen Geldsorgen zu kämpfen. Trotz des stattlichen Monatsbeitrages von 10 Mark für Senioren und 5 Mark für Jugendspieler und der Eintrittsgelder reichte es hinten und vorne nicht um die Ausgaben zu decken. Zumal mit dem Umzug auf die rechte Isarseite die Höfener Getreidespeicher, um dort einmal einen halben Sack Weizen zu ergattern, noch unerreichbarer geworden waren. Um die Vereinskasse aufzubessern und die Disziplin zu steigern wurde im Inflationsjahr 1923 ein Strafkodex erlassen. Rauchen und Biertrinken vor dem Spiel und unentschuldigtes Fernbleiben sowie Kartenspiel und andere Umtriebe während den Versammlungen wurde unter Strafe gestellt. Das Strafmaß von 500 Mark bzw. 1000 Mark im Wiederholungsfall entsprach bei seiner Einführung dem Gegenwert von einem halben bzw. ganzen Liter Bier. Die Geldbeträge wuchsen allerdings in astronomische Höhen. Zur Verdeutlichung der horrenden Geldentwertung hier Auszüge aus der Vereinschronik: Von den 21 Wettspielen der 1. Mannschaft wurden 13 auf auswärtigen Plätzen bestritten, darunter Fahrten nach Moosburg und Zwiesel. Dazu wurden folgende Fahrtentschädigungen registriert, wobei nach den Recherchen anzunehmen ist, dass die Heimvereine die Entschädigung zu zahlen hatten. Für die Heimvereine ein „Draufzahlgeschäft“, wie am 17. Juni für den Arbeiterverein Zwiesel mit 73.000 Mark. Für die Fahrt nach Landau am 7. Oktober waren 180 Millionen Mark fällig und am 21. Oktober nach Moosburg gipfelte die Entschädigung auf 6 Milliarden Mark. Das Geld war aber am nächsten Tag schon nichts mehr wert. Im November 1923 wurde mit der Währungsreform die Rentenmark als neue Reichswährung eingeführt. Der Umtauschkurs lag bei 1 zu 1 Billion. Tröstlich hierbei war, dass kein Vereinsvermögen verloren ging, da keines vorhanden war. Mit Theateraufführungen und Christbaumversteigerungen hielt man sich bei „neuem Geld“ finanziell über Wasser. Ein bis dahin höchster Stand von 105 Mitgliedern wurde 1924 erreicht. 

Ein herausragendes sportliches Ereignis in den 1920er Jahren war der Gewinn des Graf-Arco-Pokals im Jahre 1925 in Eichendorf. In der mehrtägigen Siegesfeier gelang dem Teisbacher Spielleiter Thomas Fischer nach der fußballerischen Hochleistung ein weiterer Rekord. Er trank den mit 3,5 Liter Bier gefüllten Pokal in einem Zuge aus. Dieser Pokal ist heute noch das Prunkstück in der Pokalvitrine und wird bei Feiern großer Erfolge auch gefüllt. Eine Nachahmung des Rekords von 1925 wird allerdings nicht empfohlen.

Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre war man sportlich durchaus erfolgreich und spielte in der damaligen Kreisliga gegen namhafte Gegner aus ganz Niederbayern. Im Jahr 1930 wurde Alois Lex, der spätere Ehrenvorstand des Vereins, erstmals zum Vorstand gewählt. Gründungsvorstand Josef Weich wurde zum ersten Ehrenvorstand ernannt. Mit wachsender Begeisterung für den Fußballsport wurden zu den Auswärtsspielen für Spieler und Zuschauer die am Ort verfügbaren Fahrzeuge eingesetzt. Die Unternehmer Ludwig Hofmeier, Sebastian Schmid und der Viehhändler Georg Auggenthaler unternahmen mit ihren Zugmaschinen und Anhängern so manche abenteuerliche Reise, bis hin zum Besuch des Oktoberfestes in München im Viehwagen.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten fand am 29. Juli 1933 eine außerordentliche Generalversammlung statt. Der einzige Tagesordnungspunkt lautete: Gleichschaltung. Der am 11. März wiedergewählte Vorstand Alois Lex musste mit seiner Vorstandschaft zurück treten. Der SA-Truppenführer Johann Hildegard übernahm die Versammlungsleitung. Einstimmig wurde dann Alois Lex zum „Führer“ gewählt, der anschließend seinen Vertreter Anton Heidobler, den Schriftführer Ludwig Hofer, den Kassier Josef Bernwinkler und die Beisitzer Josef Harrer und Bartl Reseneder bestimmte.  Von diesem Zeitpunkt an galt auch beim FC Teisbach zwangsweise das Führerprinzip und die Verordnungen des NS-Regimes für den Fußballsport, was bedeutete, dass jedes Mitglied seine arische Abstammung aufweisen musste. Es bestand die Pflicht „Sportgroschen“ zu 5 Pfg/St. zugunsten des Hilfsfonds für den Deutschen Sport und der Winterhilfe zu verkaufen und die Einnahmen abzuliefern. Die Vielzahl der Reglementierungen und die  Gesamtumstände führten zu einem Rückgang der Aktivitäten und bei einem Monatsbeitrag von 30 Pfennigen zu einem Tiefstand von nur noch 24 eingetragenen Mitgliedern. Hedwig Lex, Gattin des 1. Vostands,  versuchte die Geldsorgen wieder durch Theateraufführungen zu lindern.

Eine ganz persönliche Art des Widerstands gegen die örtlichen Vertreter des Nazi-Regimes leistete der spätere Vorstand und Ehrenvorstand Ludwig Meindl. Als niederbayerischer Geländelaufmeister der Junioren nahm er die Herausforderung zu einen Wettlauf an, gegen eine Staffel bestehend aus vier SA-Leuten viermal die Strecke von Teisbach nach Oberteisbach und zurück zu laufen. Von den Gegnern hatte jeder Läufer diese Strecke nur einmal zu laufen. Mit deutlichem Vorsprung gewann Ludwig Meindl nicht nur dieses Rennen sondern auch die Sympathien der Zuschauer. 

Zunehmend wurden Spieler zu Arbeitsdienst und Wehrmacht eingezogen. Dennoch errang man 1936 die Meisterschaft in der Gauliga XVI West und 1938 als Tabellenzweiter hinter Rottenburg einen weiteren Erfolg. 1937 konnte man sich in der Kreisklasse nicht behaupten. Das Freundschaftsspiel in Ergoldsbach am 20. August 1939 war dann das letzte Spiel vor dem Zweiten Weltkrieg. Der Spielbetrieb wurde während des Krieges eingestellt. Dem Wahnsinn des Krieges fielen auch einige Teisbacher Fußballer zum Opfer und kehrten nicht wieder heim.

Wiederbeginn nach 1945 und „Glanzzeit“

Nach dem Zweiten Weltkrieg war es erneut der FC Teisbach, der als einer der ersten Vereine in Niederbayern den Spielbetrieb wieder aufnahm. Gärtnermeister Sebastian Schmid und die lebende FCT-Legende Alois Lex waren die Vorstände bis 1950. In der ersten regulären Saison 1948/49 der Bezirksliga II Spielgruppe Isar errang man prompt den Meistertitel. Auch mit den Schüler- und Jugendmannschaften, betreut von Franz Bardo und Rolf Asbach, war der FCT in der Nachkriegszeit sehr erfolgreich. Der Jugendarbeit über das gesamte Vereinsjahrhundert wird noch ein eigener Beitrag gewidmet. 

Obwohl es damals wirklich an Allem fehlte, gelang es mit viel Einfallsreichtum und Zusammenhalt die Fußballausrüstung für die Mannschaften zu organisieren. So arbeitete der Schuhmacher Georg Reiser alte Straßenschuhe zu fußballtaugliches Schuhwerk um. Ebenfalls reparierte er den zeitweise einzigen Spielball des Vereins immer wieder. Ähnlich wie der Teisbacher Fasching bei seinen Kostümen griff auch der FC auf Vorkriegsbestände bei der Sportkleidung zurück. Mit Bescheidenheit und sportlicher Begeisterung ging es immer wieder weiter. Heimatvertriebene, wie aus dem Sudetenland, fanden in Teisbach eine zweite Heimat und der Fußballsport war ein wesentlicher Integrationsfaktor. Heute würde man dieses gegenseitige Unterstützen eine Win-Win-Situation nennen. So engagieren sich beispielsweise Mitglieder und Nachkommen der Familie Sperka bereits über drei Generationen als Aktive und Funktionäre im Verein. 

Zum Nachfolger des bereits erkrankten 1. Vorstands Alois Lex wurde 1950 Ludwig Meindl aus Schönbühl gewählt. Er sollte mit seiner sechsjährigen Vorstandszeit und fast fünf Jahrzehnte als Ehrenvorstand zur großen Persönlichkeit in der Vereinsgeschichte werden. So hat er Alois Lex kurz vor dessen Tod versprochen, zeitlebens persönlich dafür zu sorgen, dass „Teisbach stets einen Vorstand hat“. Dieses Versprechen hat Ludwig Meindl bis zu seinem Tod 2011 eingelöst. Eine große Stütze in den 1950er Jahren war Gründungsmitglied Bartl Reseneder, der als Kassier über 15 Jahre die Finanzen zusammenhielt, nachdem ihm 1947 eine leere Vereinskasse in die Hände gelegt wurde. 

Beflügelt vom Gewinn der Weltmeisterschaft der deutschen Nationalmannschaft 1954 wuchs auch in Teisbach die Fußballbegeisterung. Eine Mitgliederwerbeaktion unter dem neuen Vorstand Erich Bruckmoser aus Piegendorf brachte eine deutliche Erhöhung des Mitgliederstandes von 68 auf 127. Der Monatsbeitrag von 50 Pfennigen wurde von Frau Maria Winkler laufend einkassiert. Zusammen mit einer zweckgebundenen Toto-Ausschüttung des BFV von 2000,- DM konnte man mit viel Eigenleistung die Sanierung des Fußballplatzes angehen. So wurde der „Buckel“ am oberen Tor eingeebnet, das Spielfeld fast auf die Originalmaße erweitert sowie die Einzäunung an der Straßenseite errichtet. Eine Seilabsperrung sollte die Zuschauer bei übersteigerter Begeisterung vom Betreten des Spielfeldes abhalten, denn die Unterstützung der Mannschaft durch die Fans war schon damals groß. Man denke dabei nur an die Damen am Spielfeldrand, vor allem Maria Schmid, Centa Alt und Marianne Eckert. 1959 war man Stolz, das erste Flutlichtspiel durchführen zu können. Ein sportlicher Höhepunkt in den 50er Jahren war der Gewinn des Landratspokals in 1956. 

Wurde 1951 das 30-jährige Jubiläum nach eher im kleinen Rahmen in der Huberbräu-Halle gefeiert, so richtete man 1961 das 40-jährige als großes Fest mit Pokalturnier aus. Frau Hedwig Lex stiftete den Erinnerungspokal. Selbst der tagelange Starkregen konnte die Feierlaune nicht trüben. Im und um das Festzelt wurden Abflussgräben gezogen. Festleiter Gemeinderat Ludwig Meindl und Bürgermeister Balthasar Heeg hielten die Festreden. Unter den ernannten Ehrenmitgliedern waren aufgrund ihrer großen Verdienste auch die Damen Hedwig Lex, Isabella Reseneder und Centa Alt. Das Endspiel des Turniers gewann der FC Teisbach vor 420 Zuschauern. Durch Geldspenden von Landrat Hastreiter und Ehrenbürgerin Frl. Oberlehrerin Josefine Schmidt kam man auch finanziell gut über die Runden.

Trotz der allgemein guten Situation des Vereins bedurfte es vier Anläufe um 1962 den neuen 1. Vorstand Georg Pavlik zu gewinnen. Prompt klappte es im selben Jahr mit der ersehnten Meisterschaft und dem Aufstieg in die B-Klasse unter dem konsequenten Trainer Michael Schmid. Torschützenkönig wurde Georg Mühlbauer mit 43 Treffern. Kein Wunder, dass Landesligavereine auf die Teisbacher Talente aufmerksam wurden. Öffentliche Veranstaltungen wie das alljährige Kegelturnier auf der Holzkegelbahn des Vereinslokals Bachmeier, die Turniere um den Wanderpokal der Marktgemeinde Teisbach und Weihnachtsfeiern mit Haussammlungen und Verlosungen galten in dieser Zeit als gesellschaftliche Ereignisse und dienten der Aufbesserung der Vereinskasse.

Nach dem Wiederabstieg in die C-Klasse begann dann 1966 unter den Trainern Bartl und Adi Angerstorfer die erste sportliche Glanzzeit nach dem 2. Weltkrieg. Hatte man im Entscheidungsspiel um den B-Klassenaufstieg gegen Großköllnbach mit einer schweren Verletzung von Torwart Helmut Hofmeier noch Pech, so wurde der FC nach der Rückkehr von Leistungsträgern 1967 klarer Meister. Mit dem neuen Trainer Edi Nalepa und einer guten Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern marschierte der FC in der Saison 1967/68 als souveräner Meister mit großen Vorsprung in die A-Klasse Landshut (heute Kreisliga) durch. Dem Kader in dieser Erfolgszeit gehörten folgende Spieler an: Werner Hähnel, Fred Giftthaler, Hans Bleichner, Werner Gangl, Heinz Rammelsberger, Hans Klimesch, Adi Angerstorfer, Elmar Manzinger, Georg Wieselsberger, Werner Brettl, Helmut Reitmaier, Hubert Schicker, Alfred Heublein, Heinz Auggenthaler, Rudi Sperka, Georg Mühlbauer, Peter Petersen, Helmut Fuchs, Lorenz Veit, Karl Gabler und Franz Forstner. Unter Vorstand Franz Strohmaier gehörte man der höchsten Spielklasse im Fußballkreis Landshut zwei Jahre an.

1969 trat Sebastian Schmid jun. in die Fußstapfen seines Vaters und übernahm für drei Jahre das Vorstandsamt beim FC. Das 50-jährige Jubiläum wurde 1971 gut über die Bühne gebracht und bis 1976 etablierte man sich in der B-Klasse mit Edi Nalepa und Rolf Asbach als Vorstände. In Eigenleistung wurde ein Geräte- und Umkleidehaus als Holzkonstruktion erstellt. Die Vergrößerung des Spielfelds auf die heutigen Maße 105 x 68 Meter wurde 1974 ebenfalls in Eigenleistung unter der Leitung des 2. Vorstands Georg Wieselsberger geschaffen.

Das Vorstandsduo Helmut Krohn und Georg Mühlbauer markierte 1976 einen Generationswechsel und das Beschreiten neuer Wege. Mit dem großen Ziel des Baus eines Vereinsheims galt es zunächst einen Grundstock an Eigenkapital zu schaffen. Die Vermarktung der neu errichteten Bandenwerbung, Großveranstaltungen, Mitgliederwerbung und großzügigen Spenden vor allem von Schlossbesitzer Herrn Otto Hackinger erhöhten deutlich die vereinseigenen Finanzmittel. 1977 kamen mit dem Eintrag in das Vereinsregister als gemeinnütziger Verein und die Angleichung der Mitgliedsbeiträge auf die vorgeschriebene Höhe zur Erreichung der Förderfähigkeit durch den BLSV wichtige Voraussetzungen für das große Vorhaben hinzu. Von Vorstand Krohn war es eine beachtliche Leistung die ca. 200 Mitglieder auf diesem Kurs zu halten, denn nicht jedes Mitglied war sofort begeistert über das Abverlangte. Waren doch zum Erreichen des Vereinsheims neben der Beitragserhöhung noch ungezählte Arbeitseinsätze als Gegenleistung bei den Baumaßnahmen von Herrn Hackinger im Teisbacher Schloss und dann auf der vereinseigenen Baustelle absehbar.

Der Traditionsverein im Wandel

Die 1980er und -90er Jahre sollten für den bisher reinen Fußballverein zukunftssichernde Veränderungen hinsichtlich seiner Vereinsanlagen und dem sportlichem Angebot für seine Mitglieder bringen. 

Helmut Krohn, 1. Vorstand bis 1979, hatte mit seinem Team wichtige Voraussetzungen in punkto Eigenkapital und Vereinsrecht für das große Ziel, den Bau eines Sportheims, geschaffen. Nun lag es an der neugewählten Vorstandschaft um die Vorstände Hubert Schicker und Rudi Sperka das Vorhaben auch zu erreichen, wobei es noch einige Hürden zu überwinden galt. So stellte sich, wie bei jedem Bauvorhaben, als erstes die Grundstücksfrage. Der Sportplatz ist seit Gründung des Vereins von der Pfarrpfründestiftung Loiching gepachtet. Die ehemalige Marktgemeinde Teisbach ist seit 1972 der Stadt Dingolfing eingemeindet. Mit dem Erwerb eines Grundstücks westlich des Sportplatzes bis zur Kupfersteinstraße schuf die Stadt Planungssicherheit für das Sportheim, Tennisplätze und einen Parkplatz. Mit einem Eigenkapital von 50.000.- DM und einer Zuschusserwartung von weiteren 100.000,- DM begannen im Herbst 1980 die Bauarbeiten. Ein höchst ereignisreiches Jahr für den FCT mit vielen Planungen und Vorbereitungen, denn es war neben dem Bauausschuss auch ein Festausschuss für das anstehende 60-jährige Gründungsfest aktiv. Noch im selben Jahr wurden auch die Sparten Damengymnastik und Tischtennis gegründet, nachdem das Interesse hierzu groß war und die Stadt Dingolfing mit der Fertigstellung der Mehrzweckhalle auch die Voraussetzungen geschaffen hatte. Die Gründung der Sparte Tennis sollte 1982 folgen. Sehr bemerkenswert ist, dass Josef Erl seither als Spartenleiter Tischtennis sehr erfolgreich tätig ist. Der 40-jährigen Entwicklung der Sparten innerhalb des FC Teisbach wird noch ein eigener Bericht gewidmet.

Zum Jubiläum 1981 erinnerten die Redner an den Mut, den Optimismus, die Tatkraft und die Erfolge der Verantwortlichen trotz oft schwieriger Zeiten in der 60-jährigen Vereinsgeschichte. Mit Thomas Fischer, Georg Horn, Ludwig und Hans Höfelschweiger, Wolfgang Prieglmeier und Jakob Angerstorfer konnten noch sechs Gründungsmitglieder ein Wiedersehen feiern. Bezeichnend für den Ursprung des FCT stammten fünf der damals noch lebenden sechs Gründungsmitglieder aus Schönbühl.

In sportlicher Hinsicht erreichte man mit Trainer Franz Forstner in der Saison 1981/82 die C-Klassenmeisterschaft. Wobei Spieler und Zuschauer bei einer spontanen Siegesfeier im Rohbau des Sportheims das Gebäude schon mal dem ersten „Belastungstest“ unterzogen. 

Der Traum wurde Wirklichkeit

Nach 3-jähriger Bauzeit unter der Leitung von Alois Trübenbach wurde das Sportheim am Erlenweg am 04. Sept. 1983 unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit feierlich eingeweiht. Vorstand Hubert Schicker sprach von der Verwirklichung eines Traums. Diese große Herausforderung konnte nur mit einer Gemeinschaftsleistung bewältigt werden. Besonders die in der benachbarten Siedlung wohnenden Baufachleute waren für das gelungene Werk eine große Unterstützung. Georg Mühlbauer, der die Arbeitseinsätze organisierte, zählte insgesamt 5.925 freiwillige Arbeitsstunden von Mitgliedern und Unterstützern. Zur Finanzierung der Gesamtmaßnahme wurden wirklich alle Register gezogen. Das Lotto-Gewinnspiel, durchgeführt von Ehrenmitglied Rolf Asbach, brachte 4.000.- DM. Bezirksspielleiter Georg Huber organisierte ein Auswahlspiel gegen die „Vögtlinge“. Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung erbrachte stolze 9.000 Mark bei einer Haussammlung und Vorstand Schicker wurde nochmal erfolgreich vorstellig bei der Stadt Dingolfing. Letztlich bürgten Ehrenvorstand Ludwig Meindl und der engste Kreis der Vorstandsmitglieder mit ihrem Privatvermögen für eine Zwischenfinanzierung bis zur endgültigen Zuteilung des Staatszuschusses durch den BLSV. 

Als erste und langjährige Pächterin der Gastronomie im Sportheim konnte Elisabeth Wieselsberger gewonnen werden und das Sportheim wurde für viele Stammgäste zur zweiten Heimat. Das Gasthaus Bachmeier blieb das Vereinslokal und wurde zu den Kameradschaftsabenden nach Auswärtsspielen weiterhin gerne besucht.

„Nie mehr unterste Liga!“

Das neue Vorstandsduo Georg Mühlbauer und Franz Harlander übernahm 1985 für die folgenden zwölf Jahre die Verantwortung für den FCT, wobei Harlander nach vier Jahren den Vorsitz übernahm. Sportlich war man leider 1984 wieder in der C-Klasse angekommen. Jugend- und Reservemannschaften errangen mehrmals Meisterschaften, doch der Aufstieg in die B-Klasse blieb aus. Dies sollte sich erst in der Saison 1990/91, jedoch rechtzeitig zum 70-jährigen Jubiläum, ändern. Vorstand Harlander und Fußball-Spartenleiter Helmut Angerstorfer gelang es mit Helmut Lunz einen Bayernligaspieler als Spielertrainer zu verpflichten. Lunz hatte auf dem Spielfeld selbst großen Anteil an der souverän gewonnenen Meisterschaft. Nach vorderen Plätzen in der B-Klasse scheiterte man 1994 und 1995 als Vizemeister denkbar knapp in der Relegation um den Kreisliga-Aufstieg. Festzuhalten ist jedoch, dass Trainer Helmut Lunz sein Amt über sieben Jahre innehatte und die 1. Mannschaft des FCT seit 1991 nicht mehr in die unterste Spielklasse zurückkehren musste. 

Zum gut organisierten Jubiläum folgten die aktiven und langjährigen Mitglieder, die Ortsvereine und die Ehrengäste der Einladung des Vereins. Chronist Georg Wieselsberger verfasste die Festschrift. Die Vorstände besuchten voller Respekt das letzte noch lebende Gründungsmitglied Ludwig Höfelschweiger, der hochbetagt und schon sehr schwach war. 

Zukunftsfähige Strukturen

Der Gesamtverein konnte mit der positiven Entwicklung in den Sparten und der Gründung weiterer Jugendmannschaften seinen Mitgliederstand in 12 Jahren auf über 500 Mitglieder verdoppeln. Da wurde es schon mal eng in die Belegung der Sportanlagen. Neun Fußballmannschaften auf einem Rasenspielfeld und 100 Tennisspieler auf drei Tennisplätzen erforderten Erweiterungsmaßnahmen. Ex-Vorstand Hubert Schicker übernahm 1993 das neugeschaffene Amt des 3. Vorstands und verantwortete mit 2. Vorstand Mühlbauer den laufenden Betrieb und die Bestandsanlagen. So konnte sich Vorstand Harlander vorwiegend dem großen Strukturprojekt widmen. Nach erfolgreicher Grundstückssicherung durch die Stadt Dingolfing plante man die bestehenden Sportanlagen quasi zu verdoppeln. Die notwendige Erweiterung umfasste ein zweites Rasenspielfeld mit Flutlichtanlage, ein Kleinspielfeld, zwei weitere Tennisplätze, die Grundsanierung des Hauptspielfeldes mit Einbau einer Beregnungsanlage, eine neue Bandenwerbung, die Neugestaltung der Straßenseite und kleinere Umbauten am Sportheim. Die Investitionen unter der Federführung von Franz Harlander beliefen sich auf fast eine Million Mark. Der Eigenfinanzierungsanteil des FC konnte aufgrund des hohen Mitgliederstandes erreicht werden und das Vereinsförderprogramm der Stadt stützte das Vorhaben.  Komplettiert wurde das Areal mit einer Schulsportanlage durch die Stadt Dingolfing. Stolz über das Erreichte konnten Harlander und Bürgermeister Erwin Rennschmid 1995 die Anlage seiner Bestimmung übergeben. Im Einweihungsspiel der Vorstandschaft des FC gegen eine  Prominentenauswahl wechselte bei bester Stimmung Harlander in der Halbzeit die Seiten und verstärkte seine Stadtratskollegen.

Wuchsen auf sportlichem Gebiet die Bäume zwar noch nicht in den Himmel, so verbesserte sich mit zwei gelungenen Jubiläumsfeiern 1991 und 1996 nochmals der Zusammenhalt der Sparten und Generationen. Zur Tradition gewordene erlebnisreiche Vereinsausflüge, Saisonabschlussfeiern und das gemeinsam Erreichte ließen Freundschaften entstehen, die über das Vereinsleben hinausgingen. Hubert Schicker übernahm 1997 für zwei Jahre wieder den Vorsitz mit Georg Mühlbauer als Vize.

Die zwei Jahrzehnte in denen sich Hubert Schicker, Georg Mühlbauer und Franz Harlander in den Vorstandsämtern abwechselten waren geprägt von personeller Konstanz und hohem gegenseitigen Vertrauen. Zum engeren Kreis der Verantwortlichen gehörten über viele Jahre Alfred Heublein als Kassier, sowie Helmut Angerstorfer und Helmut Klostermeier als Spartenleiter Fußball und natürlich Josef Erl als Spartenleiter Tischtennis. Der Verein konnte in allen Belangen weiter gefestigt werden, seine heutige Ausrichtung erreichen und die strukturellen Voraussetzungen für die großen Erfolge im 21. Jahrhundert schaffen. 

Sportliche Erfolge im neuen Jahrtausend

Im neuen Jahrtausend kann man erkennen, dass die klugen Entscheidungen der Vergangenheit kontinuierlich zu sportlichem Erfolg führten.

Mit dem 1. Vorstand Andreas Schlag ging man in die 2000er Jahre, die gleich zu Beginn mit einem Paukenschlag begannen. Unter der Leitung des neuen Spielertrainers Jochen Freidhofer schaffte man den ersehnten Aufstieg in die Kreisliga Straubing. Das Aufstiegsrelegations-Spiel in Aiterhofen, bei dem man als souveräner 6:1-Sieger gegen Eintracht Vorwald vom Platz ging, war zweifellos ein Highlight und wurde von Mannschaft und mitgereisten Fans entsprechend gefeiert. Zu dieser Zeit ahnten selbst die kühnsten Optimisten noch nicht, dass man diese Klasse bis heute nicht mehr nach unten verlassen musste – im Gegenteil, im Laufe der Jahre ging es sogar in die andere Richtung – in die Bezirksliga. Hierzu später aber noch mehr.

Im darauffolgenden Jahr konnte man das 80jährige Gründungsfest feiern. Drei Tage lang herrschte reges Treiben rund um die Sportanlage. Eingeleitet von einer Disco am Freitagabend, stand in den darauffolgenden zwei Tagen der Sport im Mittelpunkt. Neben den Fußballern hielten auch die Sparten Tennis und Tischtennis Jubiläums-Turniere ab. Zahlreiche Ehrungen, ein Festgottesdienst und ein gut besuchtes Festzelt durften hierbei natürlich ebenfalls nicht fehlen. 

Bestens aufgestellt übergab Vorstand Schlag im Jahr 2003 nach vier Jahren das Zepter an den damaligen Teisbacher Stadtrat Rainer Mücke, der dieses Amt sechs Jahre innehaben sollte. Diese Jahre waren geprägt von einem regen Vereinsleben. Sportlich etablierte sich die Herrenmannschaft zunehmend in der Kreisliga und schaffte 2003 sogar die Relegation zur Bezirksliga, in der man jedoch deutlich scheiterte. Gesellschaftlich konnte man bei den verschiedenen Veranstaltungen den Zusammenhalt weiter stärken. Zu erwähnen sind hierbei insbesondere die dreitägigen Sportplatzfeste, bei denen sowohl das Programm wie auch die Einsatz- und Arbeitsbereitschaft alle Altersgruppen abdeckte, so wie auch das traditionelle und kultige Weinfest im vereinseigenem Sportheim. Anerkennung von Seiten des bayerischen Fußballverbandes bekam man durch die Verleihung der „Silbernen Raute“, einer Auszeichnung bzw. einem Gütesiegel für den Verein in Sachen Führung, Organisation, sozialem Engagement und zielgerichteten Angeboten. 

Das erste Mal Bezirksliga

Zur Saison 2007/2008 übernahm der Teisbacher Andreas Harlander das Amt des Spielertrainers. Nach einer tollen und konstanten Saison, in der man lediglich dem TSV Bogen den Vortritt lassen musste, zog man als Vizemeister erneut in die Aufstiegs-Relegation ein. In einem dramatischen Aufstiegs-Spiel, der Siegtreffer fiel zwei Minuten vor Schluss, konnte man den RSV Ittling in die Knie zwingen. Die Freude hierüber war groß aber zunächst noch kurz, denn man ging davon aus, dass man wenige Tage später ein weiteres Spiel bestreiten musste. Der Fußballgott meinte es in diesen Tagen jedoch sehr gut mit den „Weiß-Blauen“, denn aufgrund optimaler Ergebnisse auf anderen Plätzen, musste man kein weiteres Mal mehr antreten. Unglaublich groß war der Jubel der Teisbacher, die in einer spontanen und auch heute noch legendären Feier endete. Somit stieg der Dorfverein zum ersten Mal in seiner Geschichte in der Bezirksliga auf. In der darauffolgenden Saison feierte man nicht nur die Premiere in dieser anspruchsvollen Liga – auch die Reserve war erstmals aufstiegsberechtigt in der A-Klasse vertreten und weil das noch nicht reichte, gab es zum ersten Mal auch eine dritte Mannschaft. Diese spielte in der A-Klassen-Reserve-Runde und holte auf Anhieb den Meistertitel. Legendär waren zum damaligen Zeitpunkt die sogenannten „Super-Sundays“, bei denen man auf der Anlage am Erlenweg drei Spiele am Stück erleben konnte. Nicht unerwähnt sollte es bleiben, dass dies für so machen Fan eine sehr große „Herausforderung“ darstellte, da 270 Minuten Fußball natürlich auch für großen Hunger und manchmal noch größeren Durst sorgten. Mit Beginn dieser Saison brachten die Fußballmacher erstmalig eine Stadionzeitung, das „Teisbacha Fußboi Bladl“ heraus, das sich bis heute bewährt hat. 

Nachdem man in der ersten Bezirksliga-Saison mit einem tollen achten Rang das Ziel Klassenerhalt sehr souverän schaffte, sollte es im zweiten Jahr leider anders aussehen. Bevor es soweit war, wurde zunächst aber eine neue Vorstandschaft gewählt. Andreas Schlag kehrte an die Spitze des Vereins zurück und ging 2009 in seine zweite Amtszeit. Auch hier wurde er wieder durch viele helfende Hände tatkräftig unterstützt. Sportlich kann man es durchaus als eines der turbulenteren Jahre bezeichnen. Schwankende Leistungen, viel Verletzungspech, drei (Spieler-)Trainer und am Ende ein hauchdünnes Herzschlag-Finale (4:4) in Auerbach, welches den mehr als unglücklichen Abstieg besiegelte.

Acht Jahre Kreisliga und konstante Entwicklung

Neben dem Sportlichen gab und gibt es im Verein natürlich auch immer etwas rund um die Sportanlagen zu tun. Da dies alles in Eigenregie und fast ausschließlich ehrenamtlich stattfindet, konnte sich jeder Vorstand glücklich schätzen, begeistere und fleißige Mitstreiter zu haben. So konnte in diesen Jahren zum Beispiel das gesamte Sportgelände gut und optisch ansprechend eingezäunt werden – eine vermeintliche Kleinigkeit, für den Platzkassier jedoch ein Quantensprung, da man sich fortan den Rundgang mit der Kasse sparen konnte. Der Gaststättenbereich des Sportheims wurde 2011 erneuert und mit einer neuen Einrichtung ausgestattet. Und auch die Rasenspielflächen wurden fortlaufend in einen immer optimaleren Zustand gebracht, der bis heute bei so manchem Gastvereinen für große Augen sorgt.

Im gleichen Jahr konnte man das 90-jährige Gründungsfest begehen. Hier leitete ein feierlicher Ehrenabend das dreitätige Fest ein, bei dem man neben einem Watt-Turnier und diversen Fußballspielen am Sonntag eine Feldmesse auf dem Sportgelände feierte. 

In der Kreisliga Straubing zählte man in diesen Jahren zum sprichwörtlichen Inventar. Unter der sportlichen Leitung der Trainer Justvan, Bjelobrk und Nagorny konnte man sich stets im Mittelfeld behaupten. Letztgenannter wurde in der Saison 2014/2015 sieben Spieltage vor Schluss durch die beiden „Feuerwehr-Männer“ Klaus Heidobler und Richard Strohmaier abgelöst. Mit diesem Duo schaffte man auf den letzten Drücker den Klassenerhalt, der für die weitere sportliche Entwicklung sehr wichtig war.

In der Vorstandschaft wurden im Jahr 2013 die Weichen für die weitere erfolgreiche Zukunft gestellt. Andreas Schlag übergab nach seiner zweiten Amtsperiode und somit insgesamt acht Jahren das Ruder an Siegfried Heber, der den Verein bis ins Jubiläumsjahr 2021 führen sollte. Leider musste in der bislang letzten Wahlperiode dann ein neuer 2. Vorstand gewählt werden, da der allseits beliebte, geschätzte und eigentlich unersetzliche Sepp Augustin im Jahr 2018 viel zu früh verstarb. In diesen Jahren folgten weitere Auszeichnungen des Bayerischen Fußballverbandes. Zunächst die Verleihung der „Goldenen Raute“ und 5 Jahre später die „Goldenen Raute mit Ähre“, mit denen die herausragenden Leistungen in Führung und Struktur bestätigt wurden.

Mit Anlauf erneut in die Bezirksliga

Zu Beginn der Saison 2015/2016 übernahm Ernst Flack das Traineramt bei den „Weiß-Blauen“. In den folgenden zwei Spielzeiten wurden zunehmend hochtalentierte Spieler aus der eigenen Jugend integriert, mit denen dann auch prompt zweimal ein guter fünfter Platz heraussprang. Die sportliche Leitung sah mit den Eigengewächsen Gruber, Schreiner, Ruder, Hochleitner, Attenberger, Rauscher und Co. jedoch noch mehr Möglichkeiten und entschied sich zur kommenden Saison für einen neuen Coach – eine Entscheidung, die in bei der treuen „Deischbegga“ Fußballfamilie nicht nur auf Verständnis stieß. Dass diese Entscheidung, die Rückkehr von Jochen Freidhofer, jedoch die goldrichtige war, sollte sich in der Saison 2017/2018 zeigen. Nach leichten Startschwierigkeiten kam die junge Truppe immer mehr in Schwung und sicherte sich mit beiden Teams zunächst die Herbstmeisterschaft. In wie weit das Trainingslager in Porec (Kroatien) zur Vorbereitung auf die Rückrunde zum späteren Erfolg beigetragen hat, kann man natürlich schwer beurteilen. Dass hierbei jedoch 60 Personen, rund die Hälfte Fußballer, die andere Hälfte – auch als Trainingsgruppe II bezeichnet und in ihren eigenen Disziplinen eine Klasse für sich – nach allen Möglichkeiten für Teamgeist und Zusammenhalt sorgten, steht außer Zweifel. In der Rückrunde lieferte man sich dann ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Türk Gücü Straubing, dass man punktgleich aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs für sich entscheiden konnte. Und so war es einer der legendärsten Tage in der 100jährigen Geschichte, als man im Mai 2018 mit einem 8:0-Kantersieg gegen Gergweis die Meisterschaft und damit den direkten Aufstieg in die Bezirksliga West klar machte. Nicht vergessen darf man an dieser Stelle, dass auch die Reserve den Meistertitel errang. Die spontanen Feierlichkeiten am Sportplatz waren intensiv und lang und es gab so manchen, der auch drei Tage später noch mit dem „Bezirksliga – wir kommen“-Shirt auf Volksfesten oder sonstigen Orten, wo es etwas zu trinken gab, zu sehen war. 

Die erste Bezirksliga-Saison war dann nichts für schwache Nerven. Mit Erik Dotzauer, Willi Haas und Tobi Schlecht standen zwar noch drei Routiniers, die bereits beim ersten Aufstieg 2008 mit dabei waren in den eigenen Reihen, darüber hinaus war es aber lediglich noch Mittelfeld-Stratege Grzegorz Derek, der den Altersdurchschnitt etwas nach oben hob. Der Rest der Truppe, fast ausschließlich aus der eigenen Jugend, hatte einen Schnitt von knapp über 20 Jahren. In dieser Spielklasse, die Gegner waren u. a. der TV Aiglsbach oder der VfB Straubing, werden Fehler nur selten verziehen, und so konnte man sich den direkten Klassenerhalt tatsächlich erst am allerletzten Spieltag sichern – mit einem Remis beim Stadtrivalen FC Dingolfing. Das zweite Jahr in Niederbayerns höchster Spielklasse stand leider klar unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. In dieser Saison 2019/2021 belegte man bei Saisonabbruch den soliden 11. Rang und hatte mit dem Abstieg bzw. der Relegation nichts zu tun.

Festhalten am „Teisbacher Weg“

Der Verein, die sportliche Leitung und auch die zahlreichen Fans – Teisbach ist auch in der Bezirksliga der Zuschauerkrösus – sind stolz auf die Leistungen dieser Truppe. Der eingeschlagene „Teisbacher Weg“, bei dem man das Augenmerk auf die Integration der eigenen Jugendspieler in den Herrenbereich legt, wird wertgeschätzt. Natürlich garantiert dieser Weg nicht automatisch den dauerhaften Verbleib in dieser Liga, noch dazu, weil andere Vereine, teilweise getrieben von finanzstarken Sponsoren, hier oftmals ein anderes Vorgehen bevorzugen. Trotz oder gerade deshalb wird das Team vereinzelt aber auch immer wieder von starken Spielern, die sich mit dieser Ausrichtung identifizieren können, unterstützt. Und da viele der ehemaligen Jugend-Spieler nun eigentlich erst in das oft zitierte beste Fußballalter kommen, blicken die Verantwortlichen positiv nach vorne.

Die folgenden beiden Sonder-Rubriken beleuchten die Geschichte der Sparten und der Jugendarbeit im Verein.

Sonder-Rubrik 1: Seit vier Jahrzehnten – nicht nur Fußball

Wurden 1980 mit der Fertigstellung der Mehrzweckhalle am Schulgelände durch die Stadt Dingolfing die Voraussetzung für Hallensportarten geschaffen, so gründeten sich noch im selben Jahr die Sparten Damengymnastik und Tischtennis unter dem Dach des FC Teisbach.

Gymnastik

Die Sportlehrerinnen Margit Heublein und Brigitte Hofmeier waren die ersten Leiterinnen der Turnstunden, die sich gleich großem Zuspruch erfreuten. Waren doch damals Fitness-Center in unserem Raum noch die absolute Ausnahme und vereinssportliche Angebote für Frauen und Mädchen gar nicht so häufig. Hanni Wehner, die 1981 die Spartenleitung übernahm, sollte dieses Amt über 30 Jahre ausüben. Nicht nur die Verbesserung von Ausdauer und Beweglichkeit war das Ziel der Gemeinschaft, sondern auch der soziale Kontakt und gesellige Treffen. So hatten die Teilnehmerinnen nichts dagegen, wenn im Sommer einmal die Turnstunde ausfiel, zugunsten einer Radltour in einen Biergarten. Auch beim Jahresausflug nahmen viele Frauen teil. Je nach Nachfrage waren auch das Mutter-Kind-Turnen und das Kinderturnen im sportlichen Angebot. Seit 40 Jahren treffen sich also Frauen jeden Alters am Mittwochabend zur Förderung und Erhalt der gewünschten Körpereigenschaften und der Gesundheit. 

Seit einigen Jahren betreuen die ausgebildeten Trainerinnen Manuela Steinberger-Meißner und Annette Wimbauer unter Anwendung sportwissenschaftlicher Erkenntnisse die beiden derzeit aktiven Gruppen. Im abwechslungsreichen Angebot stehen nicht nur das Training von Ausdauer, Beweglichkeit und Kraft. Der ganzheitliche Ansatz beinhaltet auch Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichts, der Rücken- und Tiefenmuskulatur und der Koordination. So setzt Annette Wimbauer im Frauenturnen den Schwerpunkt auf Faszien in Bewegung und die Rückengymnastik. Abwechslungsreich kommen bei flotter Musik auch Kleingeräte wie Ball und Turnstab zum Einsatz. Bei Manuela Steinberger-Meißner stehen im 90-mimütigen Aerobic-Training im wöchentlichen Wechsel Übungen aus den Gebieten Yoga, Steppaerobic und Schritt-Choreographie im Vordergrund. 

Die Termine sind nach wie vor mittwochs um 17.00 Uhr Aerobic und um 18.30 Frauenturnen. Hier lernt man auch Leute kennen, Freundschaften entstehen oder werden vertieft. Denn in beiden Gruppen fehlt auch nicht das gesellschaftliche Element wie Weihnachtsessen und ein Abend im Biergarten vor der Sommerpause.

Tischtennis

Auf eine 40 Jahre lange Erfolgsgeschichte kann diese Sparte zurückblicken.

Alles begann mit dem Bau der Mehrzweckhalle in Teisbach. Während man sich davor nur im privaten Bereich traf und im Garten oder auch mal in einem Stadel dem Hobby nachging, gab es durch die Halle plötzlich die Möglichkeit, in einem professionellen Umfeld, unabhängig von Wind und Wetter, spielen zu können.

Im September 1981 ergriffen Josef Erl und Franz Meier die Initiative und liehen sich von tischtennisbegeisterten Teisbachern den Winter über deren Spieltische aus und transportierten sie in die Halle. Für einen Unkostenbeitrag von 2,- DM pro Spielabend schaffte man sich ein finanzielles Polster, mit dem die ersten Turnier-Tische angeschafft wurden. Schnell waren bis zu 20 Spielern regelmäßig im Training und so wuchs der Wunsch, mit einer Mannschaft an einer Punkterunde teilzunehmen. Erstmals in der Saison 1983/1984 traten Erich Kraus, Josef Erl, Walter Meindl, Max Hofmeier, Ludwig Holzner, Gerhard Ehler, Andreas, Sperka, Johann Gabler, Franz Meier, Heinz Ehler und Rudolf Bartel im Punktspielbetrieb des Bayerischen Tischtennis-Verbands an. Dies war die offizielle Geburtsstunde der Tischtennis-Abteilung des FC Teisbach. Bereits in der ersten Saison schaffte man den Aufstieg von der untersten Liga in die 3. Kreisklasse. In der zweiten Saison folgte die Anmeldung einer weiteren Herrenmannschaft, da die Abteilung stetig Zulauf hatte. Im Herbst 1984 konnte mit „Bimbo“ Stetter ein hochklassiger und erfahrener Spieler vom TV Dingolfing als Trainer und Spieler der 1. Herrenmannschaft gewonnen werden. Sein Können und seine Erfahrung trugen auch in der Jugendarbeit bald Früchte. Schon nach einem weiteren Jahr nahmen zwei Jungen-Mannschaften und eine Mädchen-Mannschaft am Punktspielbetrieb teil. Aufgrund der sportlichen und auch gesellschaftlichen Aktivitäten (Vereinsausflug, Grillfest, Freundschaftsspiele, Weihnachtsfeier) wuchs die Sparte in nur drei Jahren auf ca. 50 Mitglieder an. Und auch das sportliche Niveau wurde höher, ab dem Jahr 1987 war man in der höchsten Liga des Kreises vertreten, doch der Aufstieg in die Bezirksliga wollte einfach nicht gelingen. Den Durchbruch brachte dann das Jahr 1993: dem Spartenleiter Josef Erl gelang ein richtiger Coup, denn mit Andreas Bachmaier kam die Nummer eins aus Reisbach zu den Teisbachern, und aus Mamming gesellten sich deren Nummer eins und zwei, Josef Deiler und Wolfgang Lößner dazu. Trotz der sehr guten Mannschaft musste man noch ein Jahr warten bis 1993 endlich der ersehnte Aufstieg in die Bezirksliga gelang. Und so zog der sportliche Erfolg in den 90er Jahren dann auch viele neue Spieler von anderen Vereinen an, aber auch aus der eigenen Jugend rückten Talente nach.

Neben den vielen sportlichen Erfolgen kam auch der gesellschaftliche Aspekt nicht zu kurz. Der Integrationsfigur Josef Erl war und ist es zu verdanken, dass man in Teisbach nie einfach nur Tischtennisspieler verpflichtete, sondern dass daraus langjährige Freundschaften entstanden und die Bindung der Spieler weit über das gemeinsame Hobby hinausgeht. Und was die Tischtennisspieler auch immer sehr gut verstanden – gerade in den stürmischen Anfangsjahren – war, die Erfolge auch gebührend zu feiern. Anfangs noch bei der „Huberbräu-Oma“, danach in den Gasthäusern Bachmeier und Geislinger floss am späten Abend die eine oder andere Goaßmaß in die durstigen Kehlen der Spieler. Und für den Hunger danach gab es in den Morgenstunden dann öfters frische Weißwürste aus dem Wurstkessel der Metzgerei Erl zusammen mit backfrischen Brezen vom Nachbarn, der Bäckerei Heidobler. Damit überzeugte man dann wechselwillige Spieler endgültig, dass der FC Teisbach halt doch der beste Verein ist.

1997 nahmen erstmals vier Herrenmannschaften und zwei Jungenmannschaften am Spielbetrieb teil. Die kontinuierliche Jugendarbeit seit Gründung der Sparte zahlte sich jetzt aus. 2003 errangen die Jungs sogar die Bayerische Vizemeisterschaft und mit ihrer Integration in die Herrenmannschaften konnten hier fünf Mannschaften gemeldet werden.

Mit diesen Toptalenten spielte man dann eine der erfolgreichsten Saisonen der Vereinsgeschichte: In der Saison 2005/2006 waren sage und schreibe drei Herrenmannschaften in den Bezirksligen vertreten, das war einzigartig im ganzen Landkreis. Eine kleine sportliche Delle erhielt der Höhenflug der Sparte im Folgejahr, als gleichzeitig fünf Spieler dem Ruf von höher klassigeren Vereinen aus dem Spielkreis Landshut folgten. Doch genau hier zeigte sich einmal mehr die Größe und Charakterstärke der Vereinsführung. Es gab kein böses Wort für die Abgänge, im Gegenteil, man freute sich, solche Talente in den eigenen Reihen gehabt zu haben und ließ auch in den folgenden Jahren den Kontakt nie abreißen. Die Tür blieb immer offen und in der Saison 2010/2011 war es dann soweit. Die „verlorenen Söhne“ kehrten zurück: Felix Wölbl, Joseph Sommer und Martin Eckart erinnerten sich an die schönen Zeiten in Teisbach und schlüpften wieder in das Teisbacher Dress. Damit wuchs die Hoffnung, dass die erste Mannschaft, die mittlerweile in die 1. Bezirksliga aufgestiegen war, es nun vielleicht sogar bis in die Landesliga schaffen könnte. Allerdings dauerte es noch zwei Jahre, bis es endlich im Jahr 2013 soweit war. Seit dieser Zeit steht das Teisbacher Tischtennis für Spitzensport. Kein Verein im Landkreis ist in einer höheren Liga vertreten. Das wird auch von den treuen Zuschauern honoriert.

All das aber wäre nicht möglich ohne die Menschen, die neben dem aktiven Spielbetrieb wichtige Funktionen im Verein übernommen haben. Allen voran Josef Erl, erster und einziger Spartenleiter seit Gründung der Tischtennisabteilung. Er ist unermüdlich für seine Abteilung da und spielte jahrzehntelang erfolgreich in der ersten Mannschaft. Bis heute ist er noch aktiv im sportlichen Einsatz. Und nicht zuletzt die vielen anderen Funktionsträger: Gerhard Ehler, der in den frühen Jahren Jugendleiter war. Ihm folgte 1994 Josef Deiler, der zugleich Kassenwart und Chronist ist. Der zweite Vorstand und Pressewart Andreas Sperka, der über die Erfolge berichtet und die fünf Mannschaftsführer Joseph Sommer, Patrick Kadur, Andreas Sperka, Gerhard Ehler und Georg Ingerl. Außerdem stehen der Abteilung sechs geprüfte C-Trainer zur Verfügung.

Tennis

In den Jahren 1981/82, also noch ein paar Jahre bevor Boris Becker mit seinem Wimbledon-Sieg einen deutschlandweiten Tennis-Boom auslöste, konkretisierte sich in Teisbach die Idee, diesen damals noch eher elitären Sport der Allgemeinheit anzubieten. Der damalige 1. Vorstand Hubert Schicker entwickelte diese Gedanken weiter und trieb die Planungen gemeinsam mit seinem Nachbarn, Johann Greß, der dann auch der erste Spartenleiter werden sollte, voran. Und so fanden sich im November 1982 insgesamt 31 Personen im Vereinslokal Bachmeier zur Gründungsversammlung dieser Sparte ein. In den folgenden Monaten wuchs die Zahl der Mitglieder auf über achtzig an und die Planungen für den Bau zweier Tennisplätze liefen auf Hochtouren. Bis zur Einweihung 1985 lag aber noch viel Detailarbeit – allen voran, eine solide Finanzierung auf die Beine zu stellen. Neben den öffentlichen Zuschüssen wurde ein Konzept erarbeitet, in dem die Mitglieder durch Gründungsspenden und der Erbringung bestimmter Stunden Eigenleistung beitrugen. Die Anzahl der Tennisbegeisterten in Teisbach wuchs kontinuierlich an. Die Erweiterung der Anlage um einen dritten Platz war nur eine Frage der Zeit und wurde Ende der 1980er Jahre dann auch umgesetzt.

Bewusst verzichtete man auf das Anwerben auswärtiger Tennisstars. So blieb der Schwerpunkt der Vereinsarbeit immer auf Angebote für den individuellen Freizeitsport und die Geselligkeit, nicht auf der Jagd nach Titel und Aufstiege. Dennoch blieben die Mannschaften der Damen und Herren, sowie der Jugend, der Herren 40 und der Herren 50 sportlich nicht ohne Erfolge. Einige Aufstiege und Meisterschaften konnten gefeiert werden.

Im Zuge der Erweiterung der Sportanlagen entstanden 1995 bei steigender Mitgliederzahl unter Spartenleiter Gerhard Rauscher die Tennisplätze 4 und 5.

In den 2000er Jahren wurde es stiller um nationale Tennisidole. So rückte der Tennissport etwas aus der medialen Berichterstattung und das Interesse flaute landesweit ab. Leider waren mehrere unterschiedliche Versuche, wieder mehr, vor allem Jüngere, für diesen Sport zu begeistern, nicht von Erfolg gekrönt.

Umso erfreulicher ist es daher, dass man unter der Leitung von Abteilungsleiter Rudi Einhellig und dem unermüdlichen Jugend- und Sportwart Thomas Leißl, seit rund drei Jahren das „Ruder wieder rumreißen konnte“. Mit Schnuppertrainings an der Grundschule Teisbach und Intensivtrainingswochen sowie den mittlerweile beliebten Vereinsmeisterschaften für die Kinder, konnten seitdem rund 40 Jungen und Mädchen als neue Mitglieder gewonnen werden. Teilweise fanden auch deren Eltern wieder die Lust am Tennissport. 

Neben den vier Kindermannschaften sind aktuell zwei Herrenmannschaften und eine Herren 55 in der Medienrunde im Ligabetrieb.  Gleichrangig hierzu steht der gesellschaftliche Aspekt mit Freundschaftsspielen gegen Nachbarvereine und mit dem über Jahre befreundeten TuS Schnaittenbach aus der Oberpfalz. Auch vereinsinterne Doppel- und Mixed-Turniere haben das Vereinsleben wieder in Schwung gebracht und gestärkt.

Zwischenzeitlich konnte man trotz einiger Austritte 92 neue Mitglieder hinzugewinnen, sodass die gut gepflegte Anlage derzeit über 160 Mitgliedern offensteht.

Der nächste Teil der Vereinschronik des FC Teisbach beleuchtet die Jugendarbeit über alle Sparten in der 100-jährigen Geschichte seit seiner Gründung. Schließlich garantieren die derzeit knapp 200 Kinder und Jugendlichen die Zukunft des Vereins in einem harmonischen Miteinander aller Sportarten.

Sonder-Rubrik 2: Ein Jahrhundert Jugendarbeit

Jugendarbeit im Sportverein heißt gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen, den eigenen Nachwuchs sichern und bei den Jugendlichen den Gemeinschaftsinn fördern. Aus heutiger Sicht ist das selbstverständlich, bei Profivereinen ist die Nachwuchsförderung sogar eine Pflichtaufgabe. Doch vor 100 Jahren? Welche Begeisterung müssen die Bauernsöhne aus Schönbühl 1921 ausgelöst haben, um gleich bei der Gründung des FC Teisbach auch eine Jugendmannschaft aufstellen zu können und welcher Weitblick war dazu nötig? Die Ausübung dieses Sports sollte wohl nicht Ausdruck einer momentanen Laune sein! Aus dem Protokoll der Generalversammlung von 1923 geht hervor, dass Johann Strohmeier zum Jugendleiter gewählt wurde. Ihm sollten bis in die frühen 30er Jahre Johann Hölzl und Thomas Fischer folgen, ehe die vereinsmäßige Jugendarbeit ein jähes Ende fand. Die Nationalsozialisten beanspruchten mit der Hitlerjugend das Monopol auf die Ertüchtigung der Jugend.

Es war eine Befreiung mit und für den Sport, als sehr bald nach dem Zweiten Weltkrieg auch in Teisbach die Vereinsarbeit wieder möglich war. Der spätere Vereinsvorstand Rolf Asbach vermittelte als Jugendleiter den Mannschaften ein großes Gefühl von Zusammengehörigkeit und die begeisterten Schüler- und Jugendspieler gewannen 1949 die Kreismeisterschaften. Bezeichnend für den großen Zusammenhalt dieser Mannschaften ist, dass die Spieler mit ihren Partnerinnen über 50 Jahre in organisierten Treffen Wiedersehen feierten. Heute sind aus beiden Mannschaften noch die Ehrenmitglieder Peter Petersen und Rudolf Hofmann am Vereinsgeschehen interessiert. Große Unterstützung fand Rolf Asbach in Franz Bardo als Schülerleiter, der 1956 die Verantwortung der Jugendarbeit übernahm und mehrere weitere Erfolge feiern konnte. In den 1960er Jahren waren die Brüder Karl und Georg Wieselsberger die ersten, die als aktive Spieler und sportliche Vorbilder die erfolgreiche Jugendarbeit fortsetzten. Die Nachkriegsjugend spielte nun im Seniorenbereich und errang auch hier so manche Meisterschaft und Pokalsieg. Noch in den 1970er Jahren stand Georg Wieselsberger als Schülerleiter an der Seite des langjährigen Jugendleiters Reinhard Unger. Die Wichtigkeit der Jugendarbeit erkannte jeder Vereinsvorstand. So war es manchmal nötig, das Amt des Jugendleiters vorab zu besetzen um einen Bewerber für das Vorstandsamt zu gewinnen. Etliche Vorstände waren auch schon engagierte Jugendbetreuer.

In den 1980er Jahren erfuhr das Sportangebot für Kinder und Jugendliche, besonders auch für Mädchen, im FCT eine nicht geahnte Vielfalt. Die neugegründeten Sparten Gymnastik, Tischtennis und Tennis starteten gleich mit Jugendmannschaften bzw. Kinderturnen. Und auch im Fußball wurde mit der damals sogenannten Bambini-Mannschaft für 10 bis 12 Jährige eine eigene Jahrgangsstufe eingerichtet. Das Einstiegsalter wurde 1987 mit der Gründung der E- und F-Jugendmannschaften auf sechs Jahre gesengt. Und heutzutage spielen die Jüngsten schon im Vorschulalter in den G-Jugendmannschaften.

Waren bisher Training, Spiel und eine Weihnachtsfeier der Jahresablauf, so begann man nun die Attraktivität des Fußballsports für Kinder und Jugendliche nochmal zu erhöhen. Mit begleitende Aktionen wie Kinder- und Jugendprogramm an den Sportplatzfesten, Ausflüge und Abende am Lagerfeuer, später Zeltlager und heute regelrechte Jugend-Bildungswochenende stellte man sich den Anforderungen veränderter Zeiten und Erwartungen. 

Ehrgeizige Ziele erreichte Jugendleiter Herbert Zankl und Trainer Johann Märkl in den 1990er Jahren mit mehreren Aufstiegen in Folge. Mit Alois Geiger, der 2001 die Verantwortung übernahm, kamen wesentliche Veränderungen in den Jugendbereich. Zum einen wurde die bis heute erfolgreiche Spielgemeinschaft mit der SpVvg. Loiching offiziell etabliert und stetig ausgebaut. Diese Zusammenarbeit erstreckt sich seit Jahren auf den gesamten Fußball-Jugendbereich. Zum anderen konnte zur Entlastung der Eltern der erste Jugendbus angeschafft und mit Zuschüssen, Werbung und einem Vorzugspreis des Autohauses Zeissig finanziert werden. So nahm die Anzahl der Mannschaften nochmals zu und die Suche nach bereitwilligen und geeigneten Betreuern wurde schwieriger. Gut, dass Max Irrgang fast 20 Jahre lang Mannschaften betreute, für die sich zunächst kein Trainer fand. Als Belohnung oder Trost hatte Max zu jedem Spiel Gummibärchen dabei. 2007 erreichte die A-Jugend unter dem späteren Vorstand Siegfried Heber die Landkreismeisterschaft.

Ein sehr beachtliches Beispiel für den Erfolg des „Teisbacher Wegs“ stellt die D-Jugend des Jahres 2010 (Geburtsjahrgänge 1997-99) dar. Sage und schreibe acht Spieler dieser Jugendmannschaft bilden heute, elf Jahre später, den Stamm der Ersten Seniorenmannschaft in der Bezirksliga. Eine vergleichbar gute Integration des eigenen Nachwuchses sucht man in dieser Liga sicher vergeblich. 

Herausragend Erfolge in den letzten Jahren sind auch die Aufstiege der D- und C-Jugend jeweils mit Cheftrainer Klaus Heidobler in die Bezirksoberliga. So ist die SG FC Teisbach/SpVgg. Loiching mit derzeit 13 Mannschaften eine der besten Adressen im Jugendfußball des Landkreises.

Große Erfolge im Tischtennis

Schon zwei Jahre nach Gründung der Tischtennis-Abteilung wurden im Jahr 1985 eine Jungenmannschaft und zwei Mädchenmannschaften angemeldet. Unter Jugendleiter Gerhard Ehler schaffte man es in sehr kurzer Zeit ca. 15 Jugendliche für den Mannschaftsport fit zu machen. Erstmals gelang im Jahr 1993 für ein Jahr sogar der Aufstieg in die Bezirksliga. In Mini-Meisterschaften, bei deinen Kinder und Jugendliche ohne Vorkenntnisse einfach an einem Tischtennis-Turnier teilnehmen konnten, entdeckte man Talente wie Felix Wölbl, Michael Neubert und Martin Eckart. Sie sollten mit Trainingsfleiß und ihrer Freundschaft untereinander noch Großes erreichen. Unterstützt von Neuzugang Michael Altinger vom SC Adlkofen machten diese vier den FC Teisbach im Jahr 2001 in Bayern bekannt. Als Pokalsieger auf Kreis- und Bezirksebene durfte der FC Teisbach in Zell bei Würzburg als niederbayerischer Vertreter gegen andere Bezirkssieger antreten. Mit drei glatten Siegen sicherten sich die vier Teisbacher Akteure den Titel „Bayerischer Meister im Pokal“. Ab dem Jahr 2000 stieg die erste Jugendmannschaft von der 2. Kreisliga über 1. Kreisliga und Bezirksliga Niederbayern in die höchste Liga der Jugend überhaupt, die Bayernliga auf. Als Glücksfall stellte sich der Wechsel von Joseph Sommer vom TSV Taufkirchen heraus, der für den verletzten Michael Altinger zum Einsatz kam. Felix Wölbl, Michael Neubert, Martin Eckart und Joseph Sommer schafften es im Jahr 2003 Bayerischer Vizemeister zu werden. Eine nie vergessene Saison, in der Gegner wie der FC Bayern München zu Gast waren. Und selbst die Münchner staunten nicht schlecht, als in Teisbach 80 Zuschauer ihr Team unterstützten, denn so eine Zuschauerkulisse gab es bei keiner anderen Bayernliga-Mannschaft. Altersbedingt musste die Bayernliga-Mannschaft dann abgemeldet werden. In dieser Zeit spielte aber auch bereits die zweite Jugendmannschaft in der höchsten Liga des Kreises, die in den Folgejahren durch weiterhin konsequente Jugendarbeit gehalten werden konnte. Eine kleine Zäsur gab es im Jahr 2014 als der letzte Jugendliche mit Bezirksliga-Niveau in die Herrenmannschaft integriert wurde. Seitdem mangelt es zwar nicht an trainingswilligen Jugendlichen, jedoch kommt man über die 2. Kreisliga nicht hinaus. 

Seit 1994 ist Josef Deiler Jugendleiter und heute für ca. 20 aktiven Kinder und Jugendliche verantwortlich. Mittlerweile führen fünf geprüfte C-Trainer abwechselnd das Jugendtraining durch. Besonders erfreulich ist der Werdegang von Patrick Kadur. Durch eine Mini-Meisterschaft hat er im Jahr 2004 zum FC Teisbach gefunden. Mittlerweile spielt er sehr erfolgreich in der zweiten Herrenmannschaft in der Bezirksoberliga. Außerdem hat Patrick seit seinem zweiten Jugendjahr die Funktion als Mannschaftsführer übernommen, was er auch bei der Herrenmannschaft beibehalten hat. Zu guter Letzt hält er als geprüfter C-Trainer regelmäßig das Jugendtraining und soll als stellvertretender Jugendleiter einmal die Leitung übernehmen.

Tennis-Jugend wieder im Aufwind

Der beste Weg Sparte und Sportart wieder zu beleben ist die Kinder- und Jugendarbeit. Das haben die Verantwortlichen der Tennisabteilung in den letzten Jahren erkannt und umgesetzt. Beginnend mit Schnuppertrainings an der Grundschule Teisbach, den jährlichen Intensivtrainingswochen und den mittlerweile beliebten Vereinsmeisterschaften für die Kinder, konnten seitdem rund 40 Jungen und Mädchen als neue Mitglieder gewonnen werden. Begleitet von deren Eltern, von denen ebenfalls ein Teil wieder die Lust an diesem Sport gefunden hat, treten die Kinder mittlerweile in vier Altersklassen im Wettkampf an. Um die Kinder von Anfang an richtig für das Tennisspiel anzuleiten, konnte man vorübergehend zwei ausgebildete Trainerinnen gewinnen. In 2019 wurde dann einem Vereinsmitglied eine Trainerausbildung ermöglicht. Von ihm wurde 2020 das Kindertraining übernommen. So können mittlerweile auch Trainingsstunden für Erwachsene angeboten werden. Da in 2021 die Anzahl der Kinder-Trainingsgruppen so hoch anstieg, war es notwendig, zusätzlich einen weiteren Trainer zu engagieren. Nach langem Suchen gelang es nun endlich eine Tennisschule zu finden, die ab Mitte des Jahres einen Teil der Trainingsstunden übernehmen kann.

Jugendarbeit ist Teil der Vereinsidentität

Das Fehlen zahlungskräftiger Sponsoren für den Kauf fertiger Spieler muss also kein Nachteil sein, wie der FC Teisbach mit seinen Sparten eindrucksvoll beweist. Hier ist die Jugendarbeit, wie im Leitbild des Vereins verankert, wichtigster Garant für eine erfolgreiche Entwicklung. Auch wenn es im Sport nicht immer aufwärts gehen kann, sind alle Beteiligten, die Aktiven wie die vielen ehrenamtlichen Betreuer, zu Recht stolz auf diese Leistungen.

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