Teisbach verliert Stadtderby
+++ FC Dingolfing setzt sich vor über 700 Zuschauern mit 0:2 durch +++
Bu: Das Prestigeduell war hart umkämpft (Foto Brumbauer)
Teisbach(dw) // Gut gekämpft, trotzdem verloren. Während die heimische FC- Mannschaft mit hängenden Köpfen den Platz verließ, feierte der FC Dingolfing den 0:2 Auswärtscoup am vergangenen Sonntagnachmittag bei besten äußeren Bedingungen und einer traumhaften Kulisse von 745 Zuschauern. Es war eine umkämpfte, aber stets faire Partie welche jedoch fußballerisch kein Leckerbissen war. Beide Teams riefen spielerisch nicht das ab, zu was man im Stande wäre. Trotzdem war es eine kurzweilige Begegnung in welcher die Gäste am Ende aufgrund einiger vielversprechenden Teisbacher Torraumszenen etwas glücklich die drei Punkte aus dem FC-Sportpark entführten. Personell mussten die Weiß-Blauen auf die beiden langzeitverletzten Leistungsträger Stefan Ruder und Florian Ibel verzichten, zudem ging der ein oder Andere Akteur angeschlagen in das Match. Bei den Gästen hatte Coach Baumgartl gleich eine Reihe an Spielern zu ersetzen. Auf beiden Seiten stand jedoch eine schlagkräftige Truppe auf dem Rasen. Der Favorit aus der Kreisstadt kam deutlich besser in Spiel und verzeichnete in der Anfangsviertelstunde Ballhoheit. Die erste Chance sollte jedoch den Hausherren gehören, als Franz Gruber nach einer Flanke von Onur Ünce aus rund 12 Metern relativ freistehend den Ball per Direktabnahme über den Querbalken beförderte. In der 19. Spielminute rettete FCD- Kapitän Andreas Eglseder aus kurzer Distanz vor dem einschussbereiten Simon Guggenberger zur Ecke. Ab Mitte des ersten Spielabschnitts gestaltete die Grill-Elf das Geschehen nun ausgeglichener, musste aber in der 33. Minute dennoch den ersten Rückschlag einstecken.
Gästeführung per Strafstoß
Nach einem durchaus vertretbaren Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Leonhard Burghartswieser verwandelte Rinos Bajraktari sicher vom Punkt. Eine zu diesem Zeitpunkt etwas schmeichelhafte Führung der Gäste. Wenige Minuten nach dem 0:1 legte Oliver Gabel ein tolles Solo hin und zwang FCD-Schlussmann Bogdan Hodoroaba mit seinem Abschluss aus 25 Metern zu einer Parade. Viel Mehr sollte im ersten Spielabschnitt nicht mehr passieren, und so ging es mit der knappen Dingolfinger Führung in die Kabinen. FCT- Übungsleiter Grill musste Toptorjäger Valentin Harlander in der Halbzeit verletzungsbedingt auswechseln. In der 56. Minute verzeichnete der Gast die bis dato größte Tormöglichkeit der Begegnung, als Jonas Hoffmann nach einem schnellen Angriff allein vor Keeper David Meissner am Pfosten scheiterte. Im weiteren Spielverlauf probierten es die Platzherren vermehrt mit hohen Bällen in die Offensive, Dingolfing präsentierte sich in der Luft jedoch äußerst zweikampfstark und verteidigte konsequent. Die Weiß-Blauen hatten in der Folgezeit etwas mehr Ballbesitz und verlagerten das Spiel immer mehr in die Dingolfinger Hälfte, meist fehlte jedoch der entscheidende letzte Pass. Eine gute Gelegenheit auf den Ausgleich hatte der eingewechselte Maxi Huber nach schöner Vorarbeit von Jonas Schreiner in der 73. Minute, sein Abschluss aus spitzem Winkel verfehlte das Tor knapp. Am Ende kam es wie es wohl nicht Wenige vermuteten. Als Teisbach in der Schlussphase mehr riskierte konterte der Gast eiskalt und erzielte in der 89. Minute durch Benjamin Sußbauer die Entscheidung. Die Spielszene sorgte im Anschluss für berechtigte Aufregung an der Seitenlinie, Werner Grill monierte auf Abseits und wurde im Anschluss mit Rot der Coachingzone verwiesen. Eine überzogene Entscheidung des ansonsten souverän auftretenden Unparteiischen. Am Ende war es wohl ein Derby welches keinen Sieger verdient hätte, doch Dingolfing präsentierte sich cleverer und sehr effektiv und sicherte sich somit die drei Punkte beim Stadtrivalen. Tabellarisch schließt der FCD wieder zur Spitzengruppe auf, Teisbach hingegen bleibt mit dem 8. Platz weiter im Mittelfeld.
Stimmen zum Spiel
Werner Grill: „Wir waren sicher nicht die schlechtere Mannschaft. Zu Spielbeginn hatten wir jedoch durchaus Probleme, woraufhin wir taktisch etwas umgestellt haben. In der Folgezeit hatten wir einige klare Chancen. Schade dass wir im ersten Abschnitt in der strittigen Strafraumszene keinen Elfmeter zugesprochen bekommen haben. Beim 0:1 haben wir uns sehr ungeschickt angestellt. Im zweiten Durchgang haben wir viel Druck ausgeübt aber relativ wenig Zwingendes erspielt. Das 0:2 war aus meiner Sicht Abseits“.
Florian Baumgartl: „Meiner Meinung ein verdienter Derbysieg. Der Gegner hat primär versucht über weite Bälle zum Torerfolg zu kommen, darauf waren wir vorbereitet. Die strittigen Szenen wurden korrekt entschieden vom souverän leitenden Schiedsrichter. Unsere blutjunge Truppe hat gegen einen Top-Gegner vieles richtig gemacht. Sieben von zehn Feldspielern der Startelf waren heute 18 bis 20 Jahre. In den verbleibenden Spielen noch zwei, drei Punkte und wir können entspannt in die Winterpause gehen“.