Dem FC Teisbach (im Bild Bastian Attenberger) war auch an diesem Nachmittag das Spielglück nicht hold
Erneut kassiert man den Ausgleich in der Nachspielzeit – Zahlreiche Chancen nicht genutzt
Vergangen Sonntag empfingen die Weiß-Blauen zum letzten Spiel vor der Winterpause den ATSV Kelheim, welcher seit vielen Jahren Stammgast in der Bezirksliga ist und mit vier Punkten Vorsprung vor der Partie auf Schlagdistanz war. Unter anderem aufgrund dieser Tatsache war allen Beteiligten klar, wie wichtig dieses Match ist. Vor einer erneut imposanten Kulisse von über 300 Zuschauern erwischte die Freidhofer-Truppe einen guten Start.
Im Vergleich zur Vorwoche nahm Teisbachs Chefanweiser einige Änderungen vor. So wurde Kapitän Franz Gruber wieder in den Sturm beordert, die Abwehr etwas umgestellt und Patryk Krol, der seine Sache ausgezeichnet machte, rückte in die Startelf.
Nach anfänglichem Abtasten übernahmen die Hausherren von Minute zu Minute mehr das Kommando. Und nachdem Kerim Soydan und Patryk Krol in der ersten Viertelstunde aus aussichtsreichen Positionen noch knapp scheiterten, war es in der 22. Minute Franz Gruber, der eine schöne Kombination durchs Zentrum mit einem tollen Abschluss aus nicht ganz einfachem Winkel zur verdienten Führung abschloss. Anders als in so machen anderen Partien der jüngeren Vergangenheit blieb man dieses Mal aber weiter hochkonzentriert. Kelheim hatte zu dieser Phase nicht den Hauch einer Chance, und man kam durch Onur Ünce, Bastian Attenberger und erneut Franz Gruber im Fünf-Minuten-Takt zu weiteren guten Gelegenheiten.
Als man bereits wieder begann, über die schlechte Chancenverwertung zu hadern, nahm sich der wiedergenese und immer besser in Form kommende Jonas Schreiner in der 41. Minute ein Herz und zog aus rund zwanzig Metern ab. Und ausgerechnet der bis zu diesem Zeitpunkt sehr stark agierende Gästekeeper ließ sich hier überrumpeln und ließ den zentral geschossenen und haltbaren Ball in die Maschen gleiten. So ging man, nach einer der besten Hälften in dieser Saison, hochverdient mit einem 2:0 in die Kabinen.
Nach Wiederbeginn waren die Hausherren zunächst weiter dominant. Aus unerklärlichen Gründen verlor man dann ab der 50. Minute jedoch wieder den Faden und ließ den Gästen zu viel Platz. Diese witterten nun ihre Chance und erzielten nach knapp einer Stunde durch Dominik Berkmüller per Kopf den Anschlusstreffer. Teisbach überstand weitere gut zehn Minuten Druck der Gäste und konnte sich ab der 70. Minute wieder besser befreien.
Das intensive Match stand nun auf des Messers Schneide. Kelheim war weiter gefährlich, die Hausherren hatten jedoch die deutlich besseren Chancen. In der 71. Minute verfehlte Bastian Attenberger aus kurzer Entfernung das Gehäuse und eine Minute später wurde Franz Gruber ein Tor wegen Abseits aberkannt. Als der umsichtige Schiedsrichter in der 81. Minute nach einem Foul auf den Elfmeter-Punkt zeigte, sah man den ersten Heim-Dreier seit Ende August bereits deutlich vor Augen. Aber wie schon öfters in dieser Saison, konnte man selbst diese Chance nicht nutzen. Kelheims Torhüter konnte den mäßig getretenen Schuss von Franz Gruber abwehren und bezeichnender Weise trudelte der Ball im Anschluss daran an den Innenpfosten, wo am Ende zehn Zentimeter fehlten, um entscheidend hinter die Linie zu gehen.
Trotz dieses Schocks war man weiterhin dominant und drängte auf die Entscheidung. Diese hatte Jonas Schreiner in der 88. Minute auf dem Fuß, als er alleine auf den gegnerischen Torhüter zulief, am Ende aber an ihm scheiterte. Ganz Teisbach sehnte nun den Schlusspfiff herbei, doch aufgrund einiger Verletzungspausen war eine berechtigte Nachspielzeit von vier Minuten angezeigt. Und hier passierte dann das, was sich seit Mitte der Hinrunde wie ein roter, aber negativer Faden, durch die Spiele der Freidhofer-Jungs zieht. Eigentlich ungefährliche, schon geklärt scheinende Aktionen nutzen die Gegner zu unfassbaren Treffern. Dieses Mal musste der gute Torhüter Mike Schwimmbeck, weil knapp an oder vor der Strafraumgrenze, einen Pass per Kopf klären, der Ball landete auf dem Fuß von Erdi Yasasin, und dessen Bogenlampe aus rund 30 Metern senkte sich unhaltbar genau ins hintere Toreck.
Kurz darauf war Schluss und die Gäste konnten auch Minuten danach noch nicht so wirklich fassen, wie sie an diesem Sonntagnachmittag am Erlenweg zu einem Punkt kamen. Für die Hausherren heißt es nun: Kopf hoch, die – trotz der vielen Ausfälle – wirklich guten 60, 70 Minuten des heutigen Tages als Ansporn zu nehmen und optimistisch nach vorne blicken. Natürlich sitzt der Stachel nach so einem Spiel tief, denn mit einem Sieg hätte man die Abstiegsplätze verlassen und den Rückstand auf Kelheim auf einen Punkt verkürzen können. So aber überwintert man leider auf einem direkten Abstiegsplatz. Man hat in jedem Fall aber die Hoffnung und Aussicht, nach der Winterpause personell wieder aus dem Vollen schöpfen zu können und die für den Klassenerhalt notwendigen Zähler noch einzufahren.
Die Mannschaft und die gesamten Verantwortlichen möchten sich auf diesem Weg bei allen Fans bedanken, die das Team auch in dieser Phase bedingungslos unterstützen und dafür sorgen, dass der FC in der Zuschauertabelle auf Platz 1 steht.
Der FC Teisbach spielte in folgender Besetzung:
Michael Schwimmbeck, Kerim Soydan, Christoph Laimer, Stefan Ruder, Marcel Hochleitner, Erik Dotzauer, Patryk Krol, Bastian Attenberger, Jonas Schreiner, Franz Gruber, Onur Ünce (41. Min. Marcel Heinisch)